Fink

Running X11 - 2. Geschichte

[Entschuldigen bitte den epischen Tonfall.]

2.1 Die frühen Tage

Am Anfang war die Leere. Darwin war noch in seinen Kindertagen, Mac OS X noch sehr in Entwicklung und es gab keine Implementierung von X11.

Dann trat John Carmack auf und portierte XFree86 auf Mac OS X Server, zu der Zeit das einzige Betriebsystem der Darwin-Familie. Später wurde der Port von Dave Zarzycki auf XFree86 4.0 und Darwin 1.0 aktualisiert. Die Patches wurden in das CVS-Repository von Darwin übernommen und wo sie in eine Art Dornröschenschlaf fielen.

2.2 XonX Formulare

Eines schönen Tages kam ein Prinz namens Torrey T. Lyons, küsste die Darwin-Patches und erweckte sie so aus ihrem Dornröschenschlaf. Schließlich gab er ihnen im offiziellen XFree86 CVS-Repository eine neue Heimat. Das geschah zur Zeit von Mac OS X Public Beta und Darwin 1.2. XFree86 4.0.2 funktionierte einwandfrei auf Darwin, aber auf Mac OS X mussten sich die Nutzer aus Aqua ausloggen und es von der Konsole aus starten. Deshalb versammelte Torrey das XonX-Team um sich und begann, XFree86 auf Mac OS X zu portieren.

Zur selben Zeit begann Tenon, mit XFree86 4.0 als Ausgangsbasis ihre Xtools zu erstellen.

2.3 To root or not to root

Bald gelang es dem XonX-Team, dass XFree86 im Vollbildmodus parallel zu Quartz läuft und veröffentlichten Testversionen für risikofreudige Nutzer. Die Testversionen wurde XFree86-Aqua genannt oder kurz XAqua. Mit Torrey in der Führung wurden Änderungen direkt in das CVS-Repository von XFree86 übernommen, was zur Version 4.1.0 führte.

Am Anfang wurde die Schnittstelle zu Quartz mit einem kleinen Programm namens Xmaster.app realisiert. Es war zunächst in Carbon geschrieben, später dann in Cocoa. Dieser Code wurde dann in den tatsächlichen X-Server integriert und XDarin.app war geboren. Ab diesem Zeitpunkt wurden auch "shared" Bilbiotheken unterstützt und Tenon konnte überzeugt werden, die gleichen Patches statt eigener zu verwenden, um binäre Kompatibilität zu erreichen. Sogar im Hinblick auf einen "rootless" Modus wurden unter Verwendung der Carbon API große Fortschritte erreicht, aber war es zu spät für XFree86 4.1.0. Aber der "rootless" Patch war da und kursierte im Internet. Als XFree86 4.1.0 heraus kam und nur den Vollbild Modus hatte, wurde die Arbeit am "rootless" Modus fortgesetzt, aber jetzt unter Verwendung der Cocoa API. Ein experimenteller "rootless" Modus fand so seinen Weg in das CVS-Repository von XFree86.

Inzwischen wurden von Apple Mac OS X 10.0 und Darwin 1.3 veröffentlicht. Einige Wochen später folgte Tenon mit Xtools 1.0.

Die Entwicklung schritt fort und der "rootless" Modus wurde in XFree86 integriert, so dass bei der Veröffentlichung von XFree86 4.2.0 im Januar 2002, die Darwin/Mac OS X Version vollständig in die offizielle Distribution von XFree86 integriert war.

2.4 Apples X11-Distributionen

Am 7. Januar 2003 gab Apple eine Beta-Version ihrer eigenen X11-Implementation für OS 10.2 heraus. Sie basierte auf XFree86-4.2 und hatte Quartz-Rendering und beschleunigtes OpenGL. Am 10. Februar 2003 wurde eine neue Version mit zusätzlichen Features und Bugfixes heraus gegeben. Die dritte Version, also Beta 3, folgte am 17. März 2003 mit weiteren Features und Bugfixes.

Am 24. Oktober 2003 gab Apple Panther (Mac OS X 10.3) heraus, das als erste Version Apples eigene X11-Distribution enthielt, die auf XFree86-4.3 basierte.

Am 29. April 2005 gab Apple Tiger (Mac OS X 10.4) heraus, das eine X11-Distribution enthielt, die auf XFree86-4.4 basierte.

Am 26. Oktober 2007 gab Apple Leopard (Mac OS X 10.5) heraus, das eine X11-Distribution enthielt, die auf X.org-7.2 basierte.

Am 28. August 2009 gab Apple Snow Leopard (Mac OS X 10.6) heraus, das eine X11-Distribution enthielt, die auf X.org-7.2 basierte.

Am 20. Juli 2011 gab Apple Lion (Mac OS X 10.7) heraus, das eine X11-Distribution enthielt, die auf XQuartz-2.6.4 basierte.

Am 25. Juli 2012 gab Apple Mountain Lion (Mac OS X 10.8) heraus. Für diese Version ist XQuartz-2.7.2 oder später die richtige X11-Distribution.

Weiter: 3. X11 beziehen und installieren